2021 - Die Gemeinsamkeiten: "deutliche Arthrosen" ==> pro-forma-Sattel ...


Januar - März
 
Am ersten Januartag nur ein Spaziergang, über die Hessenparkwege. Auch gestern zum Jahresabschluß war das Wetter mit Schneesturm zum Reiten auch nicht gerade einladend, leider.

Dann Mitte Januar (17.) eine lange Runde zu Fuß, 1,5 Stunden, auf der "ersten Etage" um die Wintermühle - jetzt aber nach dem gestrigen "Eisgang" und dem nächtlichen Schneefall richtig herrlich  im Schnee 😊 - ich habe ziemlich bedauert, keinen Sattel dabei gehabt zu haben. 

Dann ein verrückter Ausritt, ganz spontan am 27. Januar mit einer Stallkollegin in den Schnee geritten. Mein Pferdchen erst gerne hinten dran, fleißig gelaufen, das Traben ging auch noch sehr gut, aber dann wurden die  anderen immer schneller und wollten galoppieren - das wollte sie natürlich auch und am liebsten überholen! Aber vorne laufen ging gar nicht, weil dann die drei hinten dran waren und sie komplett nervös. So haben wir uns dann nach dem langen geraden Stück an der Kreuzung zum Langhals hoch getrennt; Faghira ist wie eine Verrückte hochgeschossen, voll durch den Schnee, unglaublich schnell, mit Spaß an der Freude … aber nichts für schwache Nerven … ein Hauch von früher ...
 
Montag, 8. Februar 
Nach dem vielen Regen bei frühlingshaften Temperaturen jetzt arktische Kälte, und nicht nur ein oder zwei Tage, sondern auf jeden Fall mal 14 Tage lang.Heute Nacht waren es -7°, das ist jetzt schon abends so, und bis zu -20° sollen es nachts werden.
Das hatten wir schon mal vor vielen Jahren: Pferd eingepackt, ansonsten wie gehabt: immer morgens zum Stall fahren und tränken, nichts machen können. Trockenes Heu, Husten lässt grüßen. 
Am nächsten Tag - heute – wollte ich es gut machen und abends nicht über das Eis an der Koppel unten laufen, sondern oben auf dem steinigen Weg gehen. Und da ist sie mir doch fürchterlich am Eck hingefallen, wir haben das Eis unterm Schnee nicht gesehen - es hat ihr voll die Beine weggezogen! Ein fürchterliches Bild - das Pferd fällt hin, rutscht noch seitlich weg, hat Angst und Panik in den Augen. Irgendwie hat sie sich aufgerappelt und wir sind dann ganz vorsichtig zum Stall.
Gleich noch zur Apotheke gefahren und Traumeel und Arnika geholt, ich hoffe das hilft und lindert für‘s Erste.
 
Freitag, 19. Februar 
Zum ersten Mal seit ihrem Sturz wieder unsere Kurz-knackig-Runde; es wird schon richtig Frühling, ganz schönes Wetter. Faghira hatte Spaß am Laufen und war dann zufrieden. Wäre schön, wenn es dieses Jahr noch öfter solche Ausritte geben könnte …
 
Dienstag, 16. März 
Die letzten Tage war kein Wetter, um lang raus zu gehen: viel Regen und stürmisch. Deswegen erst heute das erste Mal seit bestimmt einer Woche wieder etwas länger draußen gewesen, was heißt, eigentlich die kilometermäßig genauso lange Strecke wie üblich, aber in Richtung Biemerberg. 

Es ist einfach nur ganz ganz furchtbar, diese kahlen, von den Maschinen abgefressenen Berge zu sehen, die einmal so schön waren! Die Wege zum Ausreiten im Wald... jetzt ist da kein Wald mehr.  LKW, Harvester und andere Riesenmaschinen, die Wege sind komplett geschottert! Es ist schon so, als ob uns unser Reitgebiet abhanden gekommen ist: alle Bäume weg, die ehemals schönen Strecken einfach nur furchtbar. Kein Wald, kein Wild.
Alles so anders, so, daß sie am Ende bei der Opelruine nicht wie gewohnt um die Ecke wollte, sondern geradeaus weiter hoch in Richtung Sandplacken. Vielleicht hat das Pferd gedacht, falsche Kreuzung, falsches Abbiegen, ich weiß es nicht, es war ganz seltsam!
 

April - Juni

Ja, es ist eine einzige Katastrophe, und es war heute Anfang April  das zweite und definitiv letzte Mal in Richtung Biemer- und Klingenberg, Polnische Köpfe. Man kann wieder den zweiten (das geht), dritten oder vierten Wirtschaftsweg gehen, aber egal wo, nur Schotter, alles abgeholzt!     



 

12.05.
Der sogenannte Frühling war bislang ziemlich regnerisch und gerade im März und April auch sehr kühl. Pferd und ich fanden das nicht verkehrt, denn warm wird es wahrscheinlich schneller als uns lieb ist. An Muttertag im Mai dann ein Tag Sommerfeeling, aber wirklich nur einen Tag lang, ca. 26°. War mal ganz nett, brauche ich jetzt aber nicht unbedingt wieder laufend. 
Am Samstag vorher waren wir mal wieder “drüben“, in der Hardt - sehr schön! Der Weg oben zum Parkplatz am Anspacher Kopp ist jetzt auch wieder frei. Sie macht das sehr gut, mit Stellung und Biegung auf dem kleinen gewundenen, anspruchsvollen Pfad, auch im Trab. Gymnastik pur 😊.
Schön ist's, wenn ein anderes Pferd mitkommt - als "Zugpferd" - definitiv hilfreich für Motivation und Tempo :-) 
   
Ende Mai dann, am 28., hatte ich morgens vor, die teils unbekannte Strecke in der Hardt, die ich mit einer Reitkollegin geritten bin, nachzureiten. Abgesehen von einem mobilen Jägerstand mitten in der Wiese, den das Pferd ganz furchterregend fand, war auch alles ganz entspannt. Als ich mich auf dem Rückweg sicher wähnte, bin ich falsch abgebogen und in Rod am Berg auf der Hirschhöhe gelandet.  Zurück in Richtung Anspach dann beim Hochbehälter oberhalb des Café Becker angekommen. Immerhin wusste ich jetzt, wo ich war. Runter zurück laufen zum Anspacher Schwimmbad, da waren wir wieder auf bekanntem Boden. Das Pferd war not amused, auch wenn wir später fast nur Schritt gegangen sind. Ein Frustgalopp in Richtung Steinchenparkplatz und ein Hufschuh war anschließend weg. Super! Das hat sich ja richtig gelohnt! Insgesamt 10 km…

Mitte Juni war am 16. der mit 30° bislang heißeste Tag und sofort war es wieder total unangenehm.
Faghira bekommt ein Stück Koppel abgenommen, weil wegen des vielen Regens das Gras und all das andere Grün so reichlich ist, daß sie das nicht alles fressen kann. Wäre ja kein Problem, wenn die Nachbarn wenigstes abäppeln würden. So habe ich gegebenenfalls nächstes Jahr wieder den Ärger mit einem zugesch … Weidestück - wenn ich es denn zurück bekomme... 

Wurmkurcheck: normale wieder zu vernachlässigen; allerdings hatte ich mal einen separaten Speicheltest auf Bandwürmer gemacht - positiv! Also rein mit der Chemie ... 
Am nächsten Tag wurde es noch wärmer, um 9 Uhr schon 26°. Eine kleine Runde durch den Wald, beim Galopp hat sich wieder ein Schuh verabschiedet. Irgendwie ist auch der Hufschuhwurm drin …Freue mich auf den nächsten Hufschmiedtermin!

 
Juli - September 

Seit Anfang Juli endlich wieder Duplos hinten!!! Und endlich ist auch wieder ein ordentlicher Galopp möglich, die Kondition lässt allerdings zu wünschen übrig. Aber wir arbeiten daran ...
In den Folgetagen haben wir die Trainingsphasen  etwas gesteigert, längere Trab- und vor allem auch wieder Galoppphasen. Pferd freut sich! Und solange die Temperaturen so angenehm bleiben, geht das auch. Bislang ein Sommer ganz nach unserem Geschmack!
 
Am 4. August habe ich Faghira das erste Mal als Handpferd in Begleitung mitgenommen; der erste Versuch, sie zu reiten und das Pony als Handpferd hat überhaupt nicht funktioniert - beide Stuten haben nur gezickt, obwohl sie sich ja mittlerweile nicht mehr fremd sind. Andersherum war sofort Ruhe, und es ging ziemlich gut. Am Hessenpark auf dem Rückweg dann wieder getauscht und mit meinem Pferdchen den gewohnten Weg zurück; sehr flott, habe gemerkt, wie sie die Anspannung in Bewegung umgesetzt hat und daß ihr das gut getan hat.

Jetzt  - Ende September am 25. - ist schon wieder Herbst und ich kann sagen: der Sommer war schön, richtig angenehm. Jetzt werden die Tage wieder kürzer, aber man kann nicht meckern, das Wetter ist wirklich gut. Abgesehen davon, dass es im Sommer zu oft geregnet hat und nicht warm genug war fürs Heu und für das Stroh. Ich werde Faghira wahrscheinlich wieder auf Späne stellen müssen, das Stroh ist jetzt schon richtig schlecht, und teilweise schimmelig. Es gibt jetzt auch einen Heubedampfer gekauft; das Heu wird dadurch zwar nicht besser, ist dann aber definitiv weniger belastet. Ich habe den Eindruck, daß sich die Atmung nach Galopp und auch nach dem Trab schneller normalisiert. Das wäre ja schön. Die Gelenke werden natürlich auch nicht besser, aber so wie ich es im Augenblick mache, einen über den anderen Tag reiten, je nach Befindlichkeit bzgl. Dauer und Tempo, ist es, glaube ich, ganz gut für sie.


Oktober - Dezember 

Ja, seit Anfang Oktober steht sie wieder auf Späne; es ist zwar viel Mehrarbeit, aber zusammen mit dem Bedampfen habe ich den Eindruck, daß es ihr wirklich gut tut. Sie atmet zwar immer noch sehr schnell, kommt dann aber auch wieder relativ schnell runter.
 
Am Samstag, 09. Oktober, endlich mal wieder ein schöner Ausritt mit einem Pferd, dem es anscheinend etwas besser ging. Sie ist fleißig gelaufen, auch getrabt,    und ist auch mal eine etwas längere Strecke galoppiert. Sehr schönes ruhiges Herbstwetter, kühl, aber angenehm, und die Kraniche ziehen! 
Ein kleines "Hindernis" auf der Galoppstrecke hinter der Reithalle: die Feuerwehr bei einer Übung. Faghira war sehr mutig im Vorbeigehen an zwei Löschzügen, die seitlich offen waren; das ganze Equipment, Schläuche etc. war zu sehen, und bestimmt 15 oder 20 Leute und zwei blinkende LKW. Tapferes Pferd und ein umsichtiger Feuerwehrmensch, der uns entgegenkam und vorbei gelotst hat - danke an die Anspacher Feuerwehr!   
November … laut Wetterbericht sollte es am 02.11. ab Mittag regnen, und so war es auch, pünktlich ab 13 Uhr. Deshalb morgens in der Hardt gewesen, schön, aber mit einem hippeligen Pferd. Im Galopp zur Seite gehüpft, mal wieder beim Schwimmbad, gerade so gehalten.
Ansonsten haben wir jetzt Winterzeit, die Pferde kommen sehr früh herein. An das Abäppeln der Box habe ich mich schon gewöhnt, daß die Streu einiges kostet, bedingt auch. Bleibt ja nichts anderes übrig. Das Bedampfen ist nun auch schon fast selbstverständlich, und gehört schon dazu, geht gut. Die Menge scheint zu stimmen, meist ist es morgens noch etwas in der Box. Auch gut: das Bedampfen von Stroh im Heusack, damit sie mir nicht von der Menge an Heu kugelrund wird. Und als Zeitvertreib was zum Knabbern hat.
 
18.11.2021
Die ganzen letzten Tage schon wollte sie nicht laufen, ist vorn eingeknickt, dann hinten gelahmt, an den anderen Tagen einfach stehen geblieben und Ähnliches mehr. Das war schon nicht mehr normal, keine Einlaufprobleme oder so. Termin bei der Haus-TÄ erst in über einer Woche, das ist definitiv zu lange hin!
Heute war Dr. Bey da; Pferd hat zwei große Spritzen bekommen. Ruhepause, ISG, alles tut ihr weh, was sie ihm sehr deutlich zeigte. Langsam machen.
Ein paar Tage später wieder ein grauer Tag, bisschen nebelig, nieselig, aber nicht kalt. Gestern um den Hessenpark gelaufen, und heute um die Wintermühle, am Erlenbachweg, durch den Schlamm gestapft. Und dann zurück ganz gemütlich nebeneinander spazieren gegangen. Auch so etwas kann richtig schön sein !  

Die Woche drauf, am 25.11., Kontrolltermin Dr. Bey, relativ spät, aber das war letztendlich ein Glücksfall! Im Stall war schon Ruhe, und so haben wir beschlossen, abgesehen von der Kontrolle (ISG und Rücken für ihr Alter sehr gut beweglich 👍) auch zu röntgen, um wieder mal nach Jahren einen Status zu haben. Er hat angeboten, auch die Sattellage (Brustwirbel) zur röntgen, und da haben sich dann auch Arthrosen gezeigt... Sie war mal wieder bei den Knien (Gerät innen zwischen den Hinterbeinen) überhaupt nicht kooperativ, kicken war an der Tagesordnung, das Kniegelenk musste alternativ von außen geröntgt werden. Seltsamerweise waren dann da die Bilder fast besser. Sehr schön: auf Previcox musste ich ihn nicht ansprechen, er hat es von selber vorgeschlagen, hat bei Pferden gute Erfahrungen damit gemacht. Irgendwann im Frühjahr vielleicht nochmal Spritzen ins Knie - mal schauen ...
Dank des Medikaments hatte das Pferdchen am nächsten Tag wieder Spaß am Laufen, unglaublich, was so eine Tablette bewirken kann! Heute werde ich es mit einer halben probieren, habe gelesen, dass das auch ausreicht, und ist wegen ggf. Durchfall vielleicht auch sinnvoll.
Ich freue mich so sehr: wir sind unterwegs im Schneeregen, oberhalb der Wintermühle und Wintergefühle 😊. Und den entsprechenden Beschlag hat sie auch - zumindest hinten.

08.12.
Kleinere Ausritte sind möglich, endlich wieder, aber meist ohne Galopp, nur etwas Trab, und vorher ganz lange einlaufen. Wenn ich darauf nicht achte, zieht es ihr die Hinterbeine weg. Ich hoffe, wir kommen einigermaßen über den Winter, und haben noch ein weni g Zeit, nicht nur zum Spazierengehen, sondern auch zum Reiten.
Heute wurde auch ihre Winterkoppel verk leinert, ohne mir vorher etwas zu sagen.  Hätte ich es nicht gemerkt, wäre morgen alles wahrscheinlich nicht gut gelaufen, sie hätte keinen Durchgang gehabt, alle Litzen von der abgesperrten Mitte hingen irgendwie in der Gegend herum, sie hätte sich ganz bös verletzen können ...

Mitte Dezember (13.) - Nebel und der Tiefdruck; sie ist überhaupt nicht gut gelaufen, hat auch nicht abgeschnaubt. Es ist alles so deprimierend. Ich weiß, dass ich mich auf Nichtreiten im nächsten Jahr werde weiter einstellen müssen. Schon jetzt nehme ich den Sattel eigentlich nur pro forma mit, das heißt, mich ein Stück tragen zu lassen, und ansonsten zu laufen, soweit es meine Knie zulassen. Ich habe immer gedacht, gemeinsam alt werden würde schön werden. Was ich nicht wusste, ist, dass es vor allem beschwerlich ist. Und traurig, allemal. In der nächsten Woche eine kleine Runde im Nebel; sie hat nicht gehustet, aber das Galoppieren klappt auch nicht, sie will irgendwie nicht anspringen. Ich weiß nicht, vielleicht tut es ihr auch einfach weh. Dann gehen wir jetzt halt gemütlich nach Hause, im zauberhaften Nebel...
Es bestätigt sich einmal mehr, daß Spazierengehen mit Sattel der richtige Weg ist. Die letzten Tage war starker Frost, da war sowieso nur ein Spaziergang möglich. Aber heute an Heiligabend das erste Mal wieder eine Minirunde oben in Richtung Langhals. So schwierig und zäh am Anfang, aber dann belohnt durch Trab und ein Galöppchen. Und ordentliches Abschnauben.  An Silvester 2021 war es mal wieder sehr warm, gestern um 15 Uhr und heute ebenfalls jeweils 12 Grad!
Abend bin ich dann doch nach den Vormittags-Stallarbeiten eine kleine Runde in die Hardt, aber fast nur Schritt, wenig Trab. Das Wetter setzt ihr zu und sie läuft nicht gut.
Im nächsten Jahr muss ich schauen, wie wir am besten weiter machen, bzgl. Haltung und Reiten - letzteres dann wohl eher nicht mehr. Trotzdem war es ein schöner Jahresabschluss und es bleibt, dankbar für 2021 zu sein und die schönen Augenblicke im Gedächtnis zu behalten!