2018: Wenn sie laufen will, darf sie. Wenn sie nicht will, muß sie nicht. Ob sie will, zeigt sie mir.

Januar - März

Nach einem kleinen Silvesterausritt, mittlerweile eher Bewegungstherapie und nicht wirklich erwähnenswert, fing das Jahr 2018 so an, wie das Vorjahr geendet hatte: windig, nass, ungemütlich und düster. Für den 3. Januar wurde Sturm “Burglind“ angekündigt; die Pferde waren tagsüber fast alle drin. Regen, Graupel, Wintergewitter. Auch am Nachmittag keine Chance für einen Spaziergang - immer noch sehr windig, und vor allem hat es die blaue Holzabdeckplane der Talmühle gegenüber auf die Erlenhofweide geweht - da kann Pferd nicht vorbei gehen! Gut so, denn später fiel ein Baum auf den Weg der R-Runde …
Auch am ersten Wochenende blieb das Wetter so - zu mild, Regen, mit mehr als knöcheltiefen Wasserlöchern auf der Koppel, Pferd reinholen, trocken legen, Füße machen. Gestern wieder bei einem kleinen Ausritt ziemlich nass geworden; heute nichts gemacht, wieder Regen. Es ist zur Zeit alles nicht so toll: das Wetter, dazu die eigenen gesundheitlichen Probleme: Müdigkeit, Erkältung, nicht schön. Bin nur froh, daß Faghira jetzt die helle und luftige Eckbox hat: so kann sie bei diesem Matschwetter auch mal zum Füßetrocknen drin bleiben und bekommt dennoch genügend frische Luft.

Am 8. Januar mittags Schmiedtermin; Faghira bekam am Abend zuvor wieder etwas Schmerzmittel, vormittags waren wir longieren. Ich hatte den Eindruck, daß sie dieses Mal wirklich "relaxed", d.h. auch, weitestgehend schmerzfrei war, und so konnte Stefan ohne Probleme arbeiten. Außerdem scheint sie dadurch zu lernen: auch in den Folgetagen gab sie die Hinterbeine zum Hufepflegen wesentlich entspannter.

Am 12. ein kleiner, zauberhafter bezaubernder verzauberter Nebelausritt: Faghira zuerst irritiert, später war es in Ordnung. Das Wetter ist wie gehabt, zu mild, kein Schnee in Sicht, aber glücklicherweise weniger Regen. Es muß akzeptiert werden wie es ist... Am nächsten Tag hat sich bewahrheitet, daß es sinnvoll ist, den Sattel erst dann in die Waschbox zu hängen, wenn frau das Pferd zuvor gesehen hat... Heute habe ich mich nicht daran gehalten und habe die Quittung bekommen:

     ein von beiden Seiten komplett paniertes Pferd!       Da hat auch die Decke nichts genutzt!  

Also Plan C: statt reiten spazieren gehen. Am nächsten Tag war Faghira zwar ebenso schön paniert, aber dann war doch noch ein ganz netter Ausritt möglich. Erst nach 17 Uhr zurück, es ist schon wieder etwas länger hell!!! 😊 Für morgen, 18.01.2018, ist - elf Jahre nach "Kyrill" - Orkantief "Friederike" im Anmarsch  - mal sehen, wie es wird. Heute gab's "Tagesschnee", schon mit viel Wind. Morgens in der Halle longiert und etwas geritten, war ok. Pferde sollen morgen drin bleiben, das macht Sinn. Es wurde dann doch glücklicherweise nicht so schlimm wie befürchtet, und ich konnte nachmittags wenigstens die R-Runde laufen. Aber auch hier war der Wind zugange gewesen.    

Sonntag 21. Januar 2018
Die letzten Tage, sprich Freitag, Samstag und heute waren wir etwas im Schnee, bzw. den Schnee suchen, gewesen, denn weiter oben lag zumindest etwas, unten bei uns an der Talmühle eher nichts. Ich hatte heute schon Bedenken, den dritten Tag nacheinander mit dem Mädel ins Gelände zu gehen und bin deshalb auch am Anfang gelaufen. Heute hatten wir mehr Glück als gestern im Schneeregen, nur ein kurzer Schneeschauer, danach blieb es trocken. Die Runde von gestern andersherum, heißt zum Langhals hoch, den breiten Weg vom Parkplatz Steinchen und dann oben hinter in Richtung Loipe. Der Plan war, in Richtung Opel-Jagdhausruine und dann die Galoppstrecke hoch zum grünen Rechteckweg. Zuvor gab es allerdings eine kleine bzw. große Widrigkeit: ein dicker Baum, nach dem Sturm anscheinend noch umgefallen. Drüber steigen war nicht möglich:
zu hoch, zu dick! Es blieb nur, durch den Wald drumherum zu stapfen, etwas abenteuerlich, unter dem bißchen Schnee hat man die ganzen Äste und Baumstümpfe kaum gesehen. Faghira war so lieb und so brav, sodaß wir es doch geschafft haben, diesen Baumstamm in Ruhe zu umschiffen!
Auf dem breiten Weg unten beim alten Opel-Jagdhaus hat sie dann gemerkt: das kenne ich doch ... und zog an: sie ist wirklich den ganzen Weg hoch galoppiert … quittiert mit einem reichlichen und zufriedenen Abschnauben auf dem Rückweg … Es war dann wohl doch richtig, den Tag heute für den Ausritt zu nutzen. Ab morgen ist wieder Schmuddelwetter angesagt ...
Am Wochenende eine kleine Runde zum Hessenpark, und oberhalb zurück, aber es war nicht wirklich toll, die Wege waren nicht nur wegen des Schotters übel, denn das bißchen Erdkrume darauf hat der Regen weggeschwemmt., und “Friederike“ hat ein Übriges getan: ganz viele Bäume sind entwurzelt, es sieht einfach nur fürchterlich aus!    

Heute (30.01.) war die Tetanusimpfung fällig. Die Tierärztin, Frau Dr. Stephanie Dietz, hat geschaut: die Strahlfäule war bekannt, aber sie hat auch Maukestellen an den weißen Füßen entdeckt. Also drin lassen, daß die Füße mal abtrocknen - ein so nasser Winter wie 2013! Am nächsten Tag dann Ruhetag. Irgendwie habe ich das schlecht getimed, denn heute war seit langem mal wieder etwas trockener mit etwas Sonne. Egal, wir sind eine Runde gelaufen: Erlenhof, Staehr, Birkenhof (die Störche sind da!) Steinchen, und zurück. Faghira geht es gut, sie fand den Spaziergang auch schön, einziger Nachteil: es gab keine Fresspause 😂

Am Montag, 5. Februar 2018, habe ich mich in der Ebene geirrt:  wir waren - mit viel Laufen -9 km unterwegs. Es ist mittlerweile kälter geworden, und es liegt auch etwas Schnee. Es blieb kalt, aber ganz schön, auch die Sonne kommt mehr heraus. Gestern nur kurz longiert, heute einen großen Spaziergang (an der Wintermühle hoch gekraxelt ) gemacht. Ich hoffe, daß ich morgen oben im Schnee noch mal reiten kann. 

12. Februar:
Ein wenig Winter kam in der zweiten Februarwoche doch noch:mit kalten Nächten, harten Koppeln, etwas Sonne und etwas Schnee - ausreichend, um die Berge hoch gehen und etwas Wintergefühle entwickeln zu können, mal komplett zu Fuß (ächz'), mal halb und halb, fast 10 km  … Und dabei meine ersten Versuche mit einer GPS-App :-)  Faghira kommt brav mit, aber ich merke, daß sie nicht mehr den Schwung von früher (" juhu, Schnee!") hat: das Galoppieren fällt ihr schwer, das Gemütliche (gern auch daneben laufen) ist dann schon eher was, - ein kleiner Sprint irgendwann ist dann aber trotzdem noch ganz schön - Rentnerbewegung …  Und es blieb 
kalt und schön: am 14.02.2018 waren es nachts - 9°,  in der Box -6,1°. Am darauf folgenden Samstag (17.02.) noch mal draußen gewesen, aber es war schon sehr glatt und man musste wirklich bis auf 580 m hoch, um noch etwas Schnee zu haben. Glücklicherweise helfen die Stollen, um über das Eis einigermaßen sicher zu kommen.
Heute, am Montag, 19.02., wieder ein unproblematischer Schmiedtermin dank des Schmerzmittels, das ein ruhiges und sicheres Arbeiten möglich machte.

Eine Eiseskälte, seit Tagen, jetzt Ende (26.) Februar 2018! Raus ins Gelände ist nicht möglich, es gibt die Reste von Eis und ansonsten ist der Boden einfach nur knallhart gefroren. Es bleibt die Straße zur Halle, um dort ein wenig zu arbeiten. Ein paar Schneeschauer, dazu Sturm. Die Nachbarpferde haben alles eingerissen, und die drei standen dann unschuldig zusammen ...

Heute Abend in der Box wieder schon unter -4° bzw. beim Heimfahren waren es – 6°. Die letzte Nacht in der Box: - 8,2°. Unsere Wasserstelle am Bach hatte sich durch das Eis aufgestaut, habe sie frei gemacht, denn morgen früh brauchen wir wieder Wasser.  Und immer wieder heißes Wasser in den Wassertrog. Das Heu bleibt staubig - es kann ja nicht geweicht werden. Die Hustenquittung wird kommen ...

Auch am nächsten Tag war es noch eiskalt, und es soll noch kälter werden! Heute morgen an der Talmühle -10,5°, abends schon wieder - 6,5°, und in Faghira's Box waren es heute Nacht - 8,4°. Trotzdem haben wir einen langen Spaziergang über den Birkenhof zur Reitanlage gemacht, und ich bin dann in der Halle noch etwas geritten. Sie hat abgeschnaubt, und trotz der Kälte hat die Bewegung gut getan. Diese Nacht bekommen wir auch noch herum, danach soll es wärmer werden und mit dem Wärme gibt es dann auch wieder Schmuddelwetter. Man kann halt nicht alles haben …

Talmühle, 28. Februar 2018, 8 Uhr morgens:  Pferde munter, hungrig und durstig. - 12,5 Grad, in Faghira's Box - 9,4. Sonnig, kalter Wind. Gefüttert, getränkt. 

Anfang März hat es ziemlich heftig geschneit, und so habe ich es gewagt, endlich mal wieder eine kleine Runde ins Gelände zu gehen. Nichts Besonderes, nur zur Wintermühle hoch, rechts bis zur Kreuzung weiter hoch, und dann gleich wieder rechts runter. Ja, es war ganz schön, aber es war auch nicht ganz ungefährlich: auf dem Rückweg war unter dem Neuschnee blankes Eis! Also blieb nur, gaaaanz langsam zu laufen. Wir sind heil angekommen, und trotz der Widrigkeiten gut getan. Das Mädel hat eine neue Masche: wir schnauben erst ab, wenn wir ein Stückchen Brot oder ein Leckerli bekommen haben... richtig, dann aber richtig ...  :-)

April - Juni

Es wird langsam Frühling, ab und zu gibt es ein wenig Sonne, aber auch reichlich Regen. Gestern (04.) habe ich geschaut, wie es auf der Sommerkoppel aussieht: es wächst noch nicht viel. Auf der Wintermühle wird gearbeitet: das alte kleine Reitzelt ist abgerissen, und auch die Führanlage soll erneuert werden. Großbaustelle ...    

 Happy Birthday - 10.04.2018 - Faghira’s 20. Geburtstag !!!

Seit ein paar Tagen ist es ziemlich warm geworden; mit 16-18° aber anscheinend schon wieder zu viel, um sich als Pferd wohl zu fühlen. Ich merke es selber auch. Bei Faghira ist es, als ob sie einen Schalter umgelegt hätte: sie will nicht laufen, schlappt vor sich hin, bekommt keine Luft, mag sich nicht anstrengen.
Es ist, als ob sie sich überhaupt nicht wohl fühlt und keine Kraft hat: die Nüstern weit offen, schwitzt unglaublich viel und schnell. Wenn ich mich recht erinnere, war das in den vergangenen Jahren so extrem nicht der Fall. Nur eine kleine Runde gedreht, Fressen ist angesagt, und sie hatte sich gewälzt, war unglaublich paniert. Sitze oben am Steinchen, warte, bis die Halle frei ist. Die Pferde sind jetzt umgestellt, der Koppelnachbar frißt Faghira links schon ein Stück weg, das ist gut. So hoffe ich, daß ich das Ganze in den Griff  kriege. Sie ist nicht gut drauf, schnauft, dicker Bauch, Durchfall. Hauptsache aber, es sind keine andere Pferde oben, so gibt es weniger Stress. Sehr warm, sehr trocken. Morgen soll es regnen und gewittern. Der Fellwechsel setzt ihr total zu. Es ist schwierig. Anweiden steht auf der Tagesordnung, aber ein bißchen Gymnastik und Bewegung sind ja auch notwendig. Am 22.04. war Reitstunde bei Claudia, ging so. Es ist sehr warm, viel zu warm für April. Faghira ging es nicht gut, Anweiden am Steinchen war dann ok für sie … Vielleicht bzw. auf jeden Fall hat das Pferdchen auch Probleme mit ISG, sie mag nicht traben! Ich reite schon die ganze Woche nicht. Katja kommt in der nächsten Woche. Werde sie nach dem Equicore-System fragen, das ich im Internet entdeckt habe.

Donnerstag, 3. Mai 2018
Katja war vorgestern da; Faghira’s Blockaden waren gar nicht so schlimm. Trotzdem hat sie die Probleme mit dem ISG.
Ich habe Katja das
Equicore Konzept System gezeigt und sie meinte, ich sollt es auf jeden Fall probieren. Jetzt am Anfang finde ich es besser, es nur beim Laufen zu nutzen, ich habe Bedenken, daß beim Traben das Band verrutscht und sie Panik bekommt.
Das erste Mal seit gefühlten 10 Tagen wieder im Sattel gesessen, und ich kann nur sagen, der Bauch ist seeehr dick geworden … aber dennoch, sie hatte Freude am Laufen und das war das Wichtigste! Auf dem Rückweg habe ich das Band angelegt und das Gefühl, daß sie damit schön läuft. Es ist auf jeden Fall ein Versuch wert!

Festhaltenswert - ein Mädel an der Wintermühle: "Was für ein schönes Pferd haben Sie!" (18.05.)

Es ist wirklich eigenartig, aber die Dinge entwickeln sich so, wie ich es eigentlich auch gehofft habe: daß wir gemeinsam alt werden, daß ich spüre, wie es dem Pferdchen geht, und wir die Dinge machen - ganz so wie sie sich ergeben, und wie es uns geht und was uns gut tut.
Gestern z.B. hatte sie trotz wenig neuem Grün einen ganz dicken Bauch, Weidebauch, Blähungen, Durchfall, und war richtig unglücklich. Ich habe alle Pläne geändert, bin mit ihr die etwas längere "Kurz-aber-knackig-Runde" über die Loipe, und sie musste - und wollte auch ! - traben und galoppieren, und zusehends wurde es besser!
Heute haben wir dafür langsamer gemacht, nur ein bißchen Longieren an der Wintermühle, aber das sind die Dinge, das ist die Entwicklung, auf die ich gehofft hatte, und auch hoffe, daß es so richtig ist, wie ich es mache.

Es ist nach Pfingsten, Ende Mai, und schwül-warm, Gewitter liegen in der Luft. Gestern (27.) sind wir - seit vielleicht vier Jahren das erste Mal wieder - den parallelen Wiesenweg (er ist wieder frei, wie schön!) zwischen unterstem und 1. Wirtschaftsweg lang geritten: Alternativen zum neuen Schotter auf dem Langhalsweg suchen.

Schon der 12. Juni! Nach den vielen schwül-heißen Tagen ist es endlich wieder kühler, und endlich auch hat es wieder geregnet. Wir waren heute draußen, Faghira benahm sich fast wie ein junges Pferdchen, sie wollte laufen, laufen, laufen, galoppieren - es war richtig schön! Anderthalb Stunden, die übliche Runde für solche Zwecke, hinter zu den "Opel Jagdhaus Ruinen", hoch und dann quer runter. Ein zufriedenes Pferd! Trotz der Schlammschlacht … :-)

Es ist alles viel schlimmer, als wir es überhaupt wissen oder ahnen: daß wir kaum noch  Insekten haben, daß die Scheibe im Auto sauber bleibt, das haben wir lange Zeit gar nicht mitgekriegt. Früher war das ganz anders: jetzt gehe ich in den Garten und höre und sehe nichts, nichts summen, kaum was umher fliegen. Ich gehe mit dem Pferd raus, ja die Bremsen sind da, aber das war's dann auch. Wissen wir, was wir unserer Natur antun? Ich denke, es ist wesentlich schlimmer, als es dargestellt wird, und es wird noch schlimmer werden. Das ist Spitze des Eisbergs. Ich versuche, jeden Wurm zu retten, jede Spinne, jede Biene und ihre Verwandten. Kein Lebewesen hat verdient, einfach so getötet zu werden; jedes Lebewesen hat verdient zu leben, nicht nur "die Krone" (haha) der Schöpfung"! (Gedanken abends am 13.06.)

Ende Juni: sseit vielen Tagen wieder trocken, erst angenehm, jetzt am 29. schon wieder zu viel mit 28°. Aber die Heuernte geht gut voran - das ist der Trost, auch wenn die Regentonnen leer sind. Gestern ca. 10 km, viel Schritt, und insgesamt ruhig, aber gut. So schön im Wald, kaum Stechmücken, friedlich. Zum Wohlfühlen.

Juli - September

Wir haben den 19. Juli; es ist immer noch so heiß und trocken, aber trotzdem bislang von den Temperaturen her kein Vergleich zu 2013, wo es wochenlang so heiß war. Ja, die Koppeln sind abgefressen, das Gras ist verdorrt,  aber wie auch immer, ein Gewitter würde schon reichen, das Ganze etwas zu mildern. Die Bäche sind trocken gefallen, die Ernte viel zu früh und zu wenig Heu; das Stroh ist gut, aber das Getreide, Weizen und auch alles andere, viel zu wenig und viel zu früh. Wir müssen es nehmen, wie es ist - ja, Binsenweisheit - und auf das nächste Gewitter hoffen. Mit dem Mädel immer mal nur kurz draußen, bzw. morgens oben an der Wintermühle im Schatten longiert, bis 9.30 Uhr geht das ganz gut.  

Endlich heute am 21.07. mit 21° um einiges kühler; Faghira wollte nur laufen, der Koppelkollege nicht. So haben wir uns getrennt; sie ist die Galoppstrecke am Waldrand voll durch galoppiert, und dann noch den Weg zur Opelhäusern nur Trab und Galopp, super! So selten in den letzten Jahren ... Und den haben wir auf dem ersten Querweg oberhalb der Wintermühle auch gesehen …

Ende Juli: über 30° und geregnet hat es weiterhin seit Wochen nicht mehr, alles ist Steppe. Geritten werden nur Minirunden, es ist einfach zu warm, auch schon morgens um 8 Uhr.

Am Freitag, den 24. August, hatte Faghira (nach 7 Jahren wieder) einen Termin bei Kathelijne Hornix; sie hat sie osteopathisch untersucht, sehr gründlich, sehr ausführlich, das Pferd war anfangs nicht sehr kooperativ. Später ging es dann; sie hat es aber auch absolut gut hinbekommen, Ruhe auszustrahlen, Vertrauen zu schaffen und mein Pferd zunehmend zu gewinnen. Mit ihrem Allgemeinzustand war sie sehr zufrieden, das hat mich natürlich gefreut! Einen nächsten Termin zum weiteren Blockadenlösen haben wir für Oktober ausgemacht.

25.07. Hitzewelle, um 9 Uhr schon 25°. Kleine Runde, Waldweg zu den Opelhäusern, hoch zum Langhals, hinten rum zur Galoppstrecke Langhals hoch, direkt ganz runter zum Parkplatz am Steinchen.  Eine Woche später, Ende August, endlich etwas kühler, aber immer noch kein richtiger Regen. Dem Pferd geht es nach der Behandlung von Kathelijne Hornix wesentlich besser; heute war sie zwar zuerst nicht so sonderlich motiviert, weil es schon wieder wärmer wird, ließ sich dann aber auf der kleinen Runde sehr gut sitzen und wollte später auch galoppieren.

September - wann endlich ist dieser Sommer vorbei ?? Schon wieder, resp. immer noch, ist es sehr warm, und vor allem: es gibt kein Wasser! Alle Bäche sind weg. Die Sommerkoppelbesitzer wollen verkaufen, mit anderen Worten: es ist das vermutlich letzte Jahr hier oben auf diesem wunderbaren Stück Land! Ein Gefühl von Abschied und Wehmut … Besser wird es unten nicht. Bäume Fehlanzeige. Schade, aber ich verstehe es und wünsche ihnen noch viele schöne Jahre, auch wenn es gesundheitlich nicht so einfach ist. Liebe alte Leutchen!

Mitte September sind wir grasen :-) geritten, hoch zum Langhals, vorher zwei Fresspausen, der Einfachheit halber ohne Trense, nur mit dem Geitner-Halfter, damit das Pferd besser an die wenigen Halme kann. 29°, immer noch kein Regen. Dürre seit Juni, es ist einfach nur furchtbar. Die Pferde suchen alles, was auch nur irgendwie fressbar aussieht, es muß noch nicht mal grün sein. Hauptsache, was zu futtern. Deprimierend!

Heute, am Montag, 24. September, ist es nach dem gestrigen Wolkenbruch endlich angenehm kühl. Auf dem Metzgerpfad scheint bei dem Unwetter eine Sturzflut herunter gekommen zu sein: der zuvor lange Zeit ganz schöne Weg ist weggeschwemmt, es gibt nur noch Steine, wie früher. Acht Kilometer weiter bei den Opelhäusern herunter das gleiche Bild: die ganze Erde weg.    

Oktober - Dezember

Es ist doch jedes Jahr das Gleiche; gestern (am 02.10.) und vorgestern war das Wetter schlecht, Faghira ist mehrfach auf der Koppel herum gehampelt und hat sich dabei wahrscheinlich gezerrt und weh getan. Heute hat der Nachbar wieder einmal alles eingerissen, zur Arbeitsfreude seines Besitzers, der das dann repariert hat, aber sein Pferd hat natürlich Faghiras aufgesparte letzte bisschen Grün aufgefressen… Sie muß so rumgesponnen haben, daß sie hinterher kaum laufen konnte. An Reiten nicht zu denken.

Duda, Faghira's Erlenhof Boxennachbar und zehn Jahre älterer Freund Duda ist tot, er wollte am 09.10. morgens auf der Koppel nach der kalten Nacht nicht mehr aufstehen. Er wird fehlen, auch wenn 30 Lebensjahre ein schönes Pferdealter für einen ist, der als Schulpferd mit 16 zum Schlachter kommen sollte …

Herbst ??? Auch Mitte Oktober noch nicht in Sicht. Warm, immer noch zu trocken, immer noch kein Tropfen Wasser! Kleine Ausritte mit anschließendem Grasen am Steinchen, damit überhaupt etwas geknabbert werden kann, bis die Sonne untergeht resp. verschwindet (heute um 17.30 Uhr) und es schnell sehr kühl wird. Die Pferde sind jetzt schon gegen 18.30 drin, dann wird es ratzfatz dunkel. Kathelijne Hornix kam am 16. zur Reithalle. Faghira tiefenentspannt und voller Vertrauen. Kathelijne ist unglaublich gut und einfühlsam!

  Überraschung an der Wintermühle - Longierplatz als praktischer Roundpen, nur nicht bei Regen und Matsch, und abgezogen kann so auch nicht werden.

Ende Oktober: wir haben Herbst!!! Und zwar ziemlich schnell, und mit vier Grad ungewohnt kalt … Handschuhe sind angesagt. Die Koppelsaison wird wahrscheinlich bald zu Ende sein, zumal wir sowieso schon Heu zufüttern müssen. Husten ist auch wieder ein Thema, leider;  und mittlerweile werden die kleinen Ausreitrunden Standard. Und so freue ich mich denn, wenn sie - nach viel Überzeugungsarbeit, daß Bewegung doch gerade für ein Pferd ein Muß und gesund ist :-)  zufrieden abschnaubt. Na ja, oft ist ja anschließend noch ein wenig Grasen angesagt, auf dem Heimweg vor dem Stall, oder oben am Steinchen.

Am ersten Novembertag ein schöner, gemütlicher, teilweise aber auch mit einem motivierten Pferd relativ flotter Ausritt.  

In eigener Sache (Fr. 09.11.2018)  Am letzten Wochenende fing es bei mir an: leichte Halsschmerzen, etwas Husten; was dann kam, brauche ich nicht wirklich! Fieber bis 39.5, zwei Nächte, unglaublicher Husten, keine Stimme, kein Geruch, kein Appetit, kein Geschmack. Ich war nicht mehr wirklich ansprechbar und habe nur vor mich hin gedämmert; schlafen war unmöglich, den selbst beim Einschlafen wurde ich von fürchterlichem Husten geweckt. Gestern war es schon etwas besser, Fieber ging zurück auf 38 und heute bei 37.4 wurde es langsam Zeit, mich mal wieder um das Pferd zu kümmern. Nein, mir war noch nicht wirklich richtig gut, und gesund bin ich auch noch nicht, aber ich musste doch zumindest mal schauen und sie irgendwie bewegen. Laufen konnte ich nicht, dazu war ich zu schlapp; also den Sattel drauf gepackt und los. Zwar etwas eigenartig, weil nicht wirklich fit und leicht schwindlig, aber abgesehen davon, dass sie einen unglaublichen Schritt drauf hatte und laufen wollte, war sie soweit ganz brav, und einfach nur die kleine Runde um die Wintermühle war in Ordnung, bloß nicht laufen müssen … Eine Woche später … bin ich immer noch erkältet, dazu die Schleimbeutelentzündung in der Hüfte. Soll nicht viel laufen. Das Schlimme an der ganzen Erkältung und dem Husten ist nicht, daß ich immer noch ein bisschen Schnupfen und Husten habe, sondern dass ich nichts schmecke und rieche: ich rieche nicht, ob das Heu gut ist und die Box gut gemistet. Und sonst auch nichts, rein gar nichts!

Heute waren wir ein wenig draußen; Wetter ist ganz schön, und mit 4° relativ kalt. Das Mädel wollte heute unbedingt zum Langhals hoch anstatt geradeaus weiter (vor ein paar Wochen gab es oben eine Freßpause …)  und sie ist mit allen Kräften hoch galoppiert, war danach komplett voll außer Atem. Glücklicherweise legt sich das immer wieder recht schnell.

Dezember 2018:  Regen, Wind, und es ist Sturm angesagt. Letzter Koppeltag oben an der Wintermühle. Wurmkur und eine größere Runde, da die nächsten Tage wahrscheinlich nichts möglich ist. Die Runde über den Langhals ist doch länger als außen herum, wie ich via GPS festgestellt habe. Faghira  ist heute nach der Pause aufgrund der Wurmkur und des Sturmes wie eine Verrückte den Langhals hoch galoppiert, trotz der Steigung mit 31 (!) kmh, ein verrücktes Pferd!

Kurz vor Weihnachten, am 21.12. wurde es wieder warm und dazu sehr stürmisch und regnerisch, also grüne Weihnachten wie so oft in den letzten Jahren. An Heiligabend eine Runde um den Hessenpark, aber ich bin zu weit nach oben geritten, der Rückweg war ziemlich langwierig und langweilig, bin viel gelaufen. Nach dem nächtlichen ergiebigen Regen sind wenigstens die Bäche endlich wieder gefüllt, und das hört sich richtig gut an! 

Vor dem letzten Tag des Jahres musste sich das Dappesje noch (vermutlich) einen Stein unter das Eisen treten. Kein Schmied erreichbar. Freddy, ehemals mit Ben unterwegs und eigentlich z.Zt. nicht voll berufstätig, kam dennoch heute Mittag, hat geschaut. Eisen ab und wieder drauf - aber es war nichts drunter, das sehr feste Horn reicht etwas in Richtung Strahl, das hatte ich beim Auskratzen unter dem Eisen gespürt. Sie war wie immer bei solchen Aktionen leider ziemlich unkooperativ ...

Wettertechnisch geht das Jahr wie so oft "schmuddelig" zu Ende: Schneegriesel, feucht-kalt, ziemlich ungemütlich. Gestern sind wir die Stein-Loipe entlang, heute wird wohl es nur kurz Halle sein. Alles in allem war es ein ganz gutes Jahr, wenngleich wir beide das Älterwerden immer stärker merken, aber das war abzusehen und ist normal. Leider.

Was ist der Unterschied zu früher? Der Unterschied ist das Fühlen und nicht das Wollen. Das Fühlen, wie es ihr und mir geht und dementsprechend zu reagieren. Selten geht es uns beiden gut, manchmal geht es nur ihr gut, aber auch dann ist alles gut!